Naturgemäßer Obstbaumschnitt
Meine 1-jährige Ausbildung zur Baumwartin habe ich an der Obstbaumschnittschule in Büßleben absolviert und im Sommer 2024 mit Auszeichnung bestanden. Die körperlich teilweise herausfordernde Tätigkeit an den Bäumen gibt mir viel Kraft und Energie zurück. Ich empfinde es als sehr motivierend, mit dem Schnitt die Entwicklung der Bäume fördern und ein Stück Zukunft der Natur aktiv gestalten zu können. Zu meinen Leistungen gehören:
- Pflanzung und Erziehungsschnitt von Jungbäumen
- Erhaltungs- und Verjüngungsschnitt bei älteren Bäumen
- Veredlung von dem eigenen alten Lieblings-Obstbaum
In den letzten Monaten hat sich um mich herum ein Netzwerk aus vielen tollen Menschen im Bereich Obstbaumpflege entwickelt, durch welches auch Planzungen und die Pflege von größeren Streuobstwiesen realisiert werden können.
Wann ein Baum geschnitten werden sollte, hängt von der Baumart, der Vitalität (Abzulesen am Jahrestrieb), dem Alter sowie den Zielen ab. Grundsätzlich gilt: Ein Sommerschnitt schwächt den Austrieb und ein Winterschnitt hingegen fördert den Austrieb. Wenn DU dir nicht ganz sicher bist, wann Dein Baum oder Deine Streuobstwiese geschnitten werden soll, sprich mich einfach an, ich berate gerne.
Um eine tragfähige, harmonische und langlebige Krone aufzubauen, wird ein Jungbaum jährlich innerhalb der ersten 12-15 Jahre mit einem Schnitt erzogen. Wird dies verpasst, können sich z.B. Schlitzäste bilden, die bei der ersten nennenswerten Fruchtlast auseinander brechen und große Wunden verursachen. Gib deinem Baum die Chance so richtig schön alt zu werden und investiere in seinen ersten Lebensjahren in einen professionellen Schnitt. Die ersten Jahre verpasst ? Kein Problem, denn anfangs können Obstbäume auch noch nachträglich erzogen werden. Diese nennt man dann Umstellbäume.
Der Gehölzschnitt ist in § 39 Abs. 5 Ziff. 2 BNatSchG geregelt:
"Es ist verboten, Bäume, die außerhalb des Waldes, von Kurzumtriebsplantagen oder gärtnerisch genutzten Grundflächen stehen, Hecken, lebende Zäune, Gebüsche und andere Gehölze in der Zeit vom 1. März bis zum 30. September abzuschneiden oder auf den Stock zu setzen, zulässig sind schonende Form- und Pflegeschnitte zur Beseitigung des Zuwachses von Pflanzen und zur Gesunderhaltung von Bäumen." Der gesetzlich festgelegte Zeitraum orientiert sich dabei an der Vogelbrutzeit. Die Vögel sollen brüten und ihren Nachwuchs ungestört aufziehen können.
Eine sehr interessante Frage und auch hier ist es wie in vielen Branchen: einen Einheitspreis gibt es nicht. Wieviel ein Schnitt kostet hängt von dem Alter, der Größe, der Lage und auch der Zugänglichkeit ab. Damit man nicht ganz im Ungewissen schwebt, hier dennoch ein paar grobe Richtwerte:
Jungbaumschnitt 30-90€
Altbaumschnitt 100-300€
Bei Interesse übernehme ich gerne die Beantragung von Fördermitteln für die Pflege Deines Streuobstbestandes. Abhängig von der Art Deines Baumbestandes kann die Pflege für Dich dadurch sogar kostenfrei sein.
Jahre alt sind die ältesten Bäume in Deutschland (meistens Eichen, Eiben oder Linden). Zum Vergleich: das wären mindestens 12 Menschenleben
der Streuobstwiesen wurden seit 1965 in Deutschland überbaut oder in Obstplantagen, Wiesen und Äcker ohne Bäume umgewandelt.
Traurig und änderbar.
im Schnitt werden konventionell angebaute Äpfel mit Pestiziden behandelt, in seltenen Fällen sogar über 50 Mal.
Tier- und Pflanzenarten leben auf Streuobstwiesen. Nochmal zum nachspüren: 5.000! Diese gehören somit zu den artenreichsten Lebensräumen Mitteleuropas
kühler kann die Temperatur unter einem Baum sein, als in der Umgebungsluft gemessen.
Das liegt nicht nur an seinem schattenspendenden Blätterdach, sondern auch an der Transpiration.
Apfelsorten soll es geschätzt Weltweit geben. Allein ca. 2.000 Sorten davon in Deutschland. Dagegen Kirschsorten gibt es nur 500 Weltweit und
Falsch geschnittener Ast am Apfelbaum. Der Baum kann die Wunde nicht schließen und Krankkeiten/ Schädlinge und Feuchtigkeit haben seit längeren freien Eintritt. Dieser Baum wird leider nicht so alt.
Es lebe das Totholz! Die Natur belässt Totholz oft im Baum und genau dort fühlen sich die Wildbienen pudelwohl. Totholzhaufen auf dem Boden sind zu feucht und für Bienen kein so verlockendes Angebot. Deswegen: Totholz im Baum ist fein und darf sein (natürlich nur, wenn es keine Gefahr darstellt).
Druckschäden an einer Hamel (Wildpfirsich). Hier wurde der Baum gestützt, ohne eine weiche Polsterung zwischen Pfahl und Baum zu legen. Steinobst mag es garnicht, wenn es grob behandelt wird. Selbst falsch angelegte Leitern können Druckschäden erzeugen. Seid also besonders lieb zu eurem Steinobst.